Flugangst - und was man dagegen machen kann

Flughäfen - für die einen sind sie der Platz zum Träumen, für andere einfach nur Orte der Angst. Viele Menschen leiden unter einer panischen Angst vor dem Fliegen. Manche merken es erst, wenn sie schon im Flugzeug sitzen und die Panik langsam in ihnen aufsteigt. Dabei ist keine Reisemöglichkeit sicherer als das Fliegen.

So kommen nach Angaben der International Air Transport Association auf eine Million Flüge lediglich 0,81 Unfälle. Damit ist es weitaus wahrscheinlicher, Opfer eines tödlichen Unfalls mit dem Auto zu werden, wenn man von Berlin nach München fährt anstatt das Flugzeug zu nehmen.

Fliegen kann eine großartige Erfahrung sein, die viele Menschen mindestens einmal erleben möchten. Über den Wolken gleiten und die Aussicht auf einen strahlend blauen Himmel genießen: Was sich allerdings für den einen wie großes Glücksgefühl und Entspannung pur anhört, kann sich für den anderen als wahrer Albtraum entpuppen.

Symptome wie Atembeschwerden, Schweißausbrüche, Übelkeit und Muskelverspannungen sind typisch für die in der Bevölkerung weit verbreiteten Flugangst.

Flugangst Laut Umfragen des Institutes für Demoskopie in Allensbach, sind über 15 Prozent der Deutschen davon betroffen und klagen über starkes Unbehagen. Weitere 20 Prozent fühlen sich an Bord eines Flugzeuges lediglich unbehaglich. Jeder Dritte kann das Fliegen demnach nicht genießen. Kompliziert wird es aber erst, wenn das soziale oder berufliche Leben durch die Angst beschränkt wird.

Die Herkunft der Flugangst

Gründe für eine Flugangst gibt es viele. Einige neigen zur Klaustrophobie, die Angst vor engen Räumen. Andere haben Angst vor dem Kontrollverlust, nicht Herr der eigenen Lage zu sein.

Wieder andere leiden unter Höhenangst und fühlen sich in einem Flugzeug nicht sicher. Auch die Furcht vor Turbulenzen, dem Start oder der Landung hält viele davon ab, in den Flieger zu steigen.

Unter anderem können auch negative Artikel in der Zeitung oder Berichte im Fernsehen über kürzliche Flugzeugabstürze und weitere Katastrophen eine Flugangst auslösen.

Terroranschläge und Wetterkatastrophen werden in der heutigen Gesellschaft aus Sensationssucht immer öfters thematisiert, dabei wird der Flugverkehr von Jahr zu Jahr durch neue Technik und gewisse Standards sicherer. Bilder dieser Art verankern sich aber in den Köpfen der Reisenden und schüren eine unbegründete Angst - eine Phobie entsteht.

Die richtige Reisevorbereitung

Wer einmal unter Flugangst leidet, wird sie oftmals nicht wieder so schnell los und nicht immer gibt es Alternativen für einen Flug. Um die Reise dennoch unbeschadet zu überstehen, halten einige Unternehmen Seminare über die Flugangst und deren Bekämpfung ab.

Ein solcher Anbieter ist beispielsweise der Treffpunkt Flugangst. Es gibt einige Methoden, um die Angst im Zaum zu halten. Der richtige Platz im Flugzeug, eine bequeme Reisekleidung, ein gutes Essen oder ein anregendes Gespräch mit einem Mitreisenden können die Laune heben und das Gemüt lockern.

In jedem Falle hilft schon eine ordentliche Portion Optimismus. Es kann überhaupt nichts schief gehen, ich bin in sicheren Händen - das ist das richtige Motto für den Flugantritt. Es ist wichtig, es vor allem ruhig anzugehen und sich nicht in die Angst hineinzusteigern. Genauso falsch ist es, die Flugangst auch nicht einfach zu unterdrücken. Laut Expertenmeinung kann beides dazu führen, dass das Ganze nur noch verschlimmert wird.

Hilfe gegen Flugangst Um die Sorgen vor dem nächsten Flug zu mindern haben sich Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder progressive Muskelentspannung bewährt, obwohl Fachleute dazu raten, sich nicht zu sehr darauf zu verlassen, da gerade unter Stress manche Methode vielleicht nicht so wie gewünscht funktioniert.

Abheben ohne Panik

Gewarnt wird auch ausdrücklich vor der Taktik, Beruhigungsmittel zu schlucken. Wenn man versucht, die Flugangst mit entsprechenden Beruhigungsmedikamenten zu dämpfen, kann das durch körperliche Nebenwirkungen auch nach hinten losgehen und dann erst wirklich Angst aufkommen lassen.

Als Alternative zur Behandlung von Flugangst kommt beispielsweise auch ein Flugsimulator infrage. So werden etwa an der Uni Würzburg solche Therapien durchgeführt, bei denen Personen mit Flugangst eine Brille aufbekommen, über die eine virtuelle Flugkabine mit Fenstern und Sitznachbarn zu sehen ist. Dazu sitzt man in einem Stuhl, der sich in alle Richtungen bewegen lässt und mit dem man so Turbulenzen durch Luftlöcher und Wirbel nachahmen kann.

Die Sicherheit ist das A und O

Wer beruflich zum häufigen Fliegen gezwungen wird, kann eine Verhaltenstherapie in Betracht ziehen. Dem Kunden werden die Hintergründe der irrationalen Angst vor dem Fliegen erklärt und im besten Falle damit genommen.

Mit dem Wissen, dass das Personal für die eigene Sicherheit sorgt und bestens ausgebildet ist, die Technik auf dem neusten Stand ist und stets geprüft wird, fliegt es sich bedeutend leichter. Und die Therapie spricht für sich: Ganze 90 Prozent der Teilnehmer an Therapien oder Seminaren geben an, besser mit der Flugangst klarzukommen als vorher.